Fakten
über die Biene


Historie:
die Geschichte der Biene
Die Geschichte der Biene ist eng mit der Geschichte der Menschheit verbunden. Seit Jahrtausenden werden Bienen wegen ihrer Produkte wie Honig und Wachs genutzt.
Honigbienen sind Wildtiere, die (zumindest damals) ohne Betreuung durch den Menschen auskommen. Sie lebten in Höhlen oder hohlen Baumstämmen. Erst der Mensch brachte im Zuge der Anfänge des Ackerbaus und der Viehzucht die Biene in Kisten jeder Art unter und hatte dadurch auch den Honig vor der Haustür.
Einen deutlichen Aufschwung erfuhr die Imkerei im Mittelalter. Honig und Bienenwachs wurden als Zollware gehandelt und der Zeidler, wie der Imker damals genannt wurde, war ein angesehener Beruf, der besondere Privilegien genoss.


Es wird vermutet, dass Bienen bereits vor 90 Millionen Jahren auf der Erde lebten. Den ersten Fund einer versteinerten Biene, konserviert in einem Bernstein, schätzt man auf ein Alter von rund 50 Millionen Jahren. Zudem gibt es in Spanien Höhlenmalereien, die auf ein Alter von 10.000 Jahren geschätzt werden, und Jäger zeigen, die Bienen mit Rauch bekämpfen, um an den Honig zu gelangen.
Zeidler im Mittelalter und Höhlenmalerei in Spanien; Quelle: Zeidelmuseum


Seit dem 19. Jahrhundert gibt es die (aus dem Bienenstock) herausnehmbare Wabe. So musste man die Waben bei der Ernte nicht mehr ausschneiden und gänzlich zerstören. Durch die Entwicklung erster Honigschleudern im gleichen Zeitraum, konnten Waben wiederverwendet werden, was in Kombination mit den herausnehmbaren Waben einen deutlich geringeren Eingriff in den Bienenstock möglich machte.
In dieser Zeit gab es zudem viele wissenschaftliche Erkenntnisse, z.B. über die Rolle der Bienen bei der Blütenbestäubung, die Paarungsbiologie und die medizinische Wirkungsweise von Bienenprodukten. Im Zuge der zahlreichen Erkenntnisse entstanden nach und nach erste Imkerorganisationen, wie der Deutsche Imkerbund, den es seit 1907 gibt.


Bevor die herausnehmbare Wabe entwickelt wurde, mussten die Waben zur Honiggewinnung ausgeschnitten, aufwendig gepresst und dadurch zerstört werden; Quelle: bienenzeitung.ch
Textquelle: Humboldt-Universität Berlin


Die Entstehung und die Aufgaben einer Biene


Quelle: siebengebirgsimker.de
Die Abbildung zeigt links die Entwicklungsstadien einer sog. Arbeitsbiene. Am 4. Tag schlüpft aus dem Ei eine Made, die sich rasch mit den (von den anderen Bienen bereits) zur Verfügung gestelltem Futtersaft, Pollen und Honig ernährt. Am 9. Tag verdeckeln die Arbeitsbienen die Brut von außen. Anschließend verpuppt sich die Made und reift zum fertigen Insekt, bis eine junge Biene dann am 21. Tag schlüpft.
Die Entwicklung einer jungen Königin ist bereits nach 16 Tagen abgeschlossen, wohingegen ein Drohn (männl. Biene) 24 Tage bis zum Schlupf benötigt.
Anfangs übernehmen junge Bienen Arbeiten im Bienenstock, angefangen bei der Brutpflege. Nachdem sie einige Tage den Bienenstock mit ausgebaut hat, unternimmt sie erste Erkundungsflüge und wird zur Wachbiene, die den Eingang des Stocks vor unerwünschten Besuchern schützt.
Nach guten 3 Wochen wird sie von einer Stock- zu einer Sammelbiene und übernimmt damit die wohl gefährlichste und auch anstrengendste Aufgabe. Sie sammelt Pollen, Nektar und Wasser für das Volk, was so anstrengend für sie ist, dass sie nach nur rund einem Monat stirbt. Bei beständig gutem Wetter zur Haupttrachtzeit, kann es auch sein, dass eine Biene aufgrund der Anstrengungen nur 2 bis 3 Wochen lebt.
Hin zum Herbst, wenn die Bienen weniger ausfliegen, reduziert sich ihre Volksstärke drastisch. Bienen der letzten Brut des Jahres nennt man Winterbienen, die nach ihrem Schlupf zum Schutz um die Königin eine Traube bilden. Sie wärmen den Stock konstant auf 35°C, was für sie deutlich weniger anstrengend ist, als ein ständiges Ausfliegen. Das führt dazu, dass die vermeintlich gleichen Bienen den ganzen Winter, also 5 bis 6 Monate, leben.




Wie entsteht Honig?
Die Bienen stellen Honig in 2 Arbeitschritten her
Sammeln außerhalb des Bienestock
Das Einsammeln von Nektar ist eine der wichtigsten Aufgaben von Honigbienen. Mit Hilfe ihres Rüssels sammeln sie den süßen Saft aus Blüten. Als Gegenleistung bestäuben die Bienen die Blüten indirekt und tragen so zur Fortpflanzung der Pflanzen bei. Der gesammelte Nektar wird im Honigmagen der Bienen gespeichert und anschließend zurück zum Bienenstock transportiert. Dort wird er von den Stockbienen übernommen und mehrmals gereinigt.
Einlagern im Bienenstock
Anschließend lagern die Stockbienen den Nektar in die Waben ein. Zu diesem Zeitpunkt ist der Wassergehalt des Nektars noch so hoch, dass er gären könnte. Durch das Schlagen ihrer Flügel sorgen die Bienen für Luftzirkulation, wodurch der Wassergehalt reduziert wird und der Nektar eindickt. Ist dieser Prozess abgeschlossen, versehen die Bienen den Nekar mit einem Wachsdeckel. Diese sog. Verdeckelung konserviert den Nektar, der von nun an Honig genannt wird.




Der Imker muss den Honig gewinnen, rühren und abfüllen
Unter strenger Einhaltung der Hygieneanforderungen muss der Wachsdeckel im ersten Schritt vorsichtig von der Wabe entfernt werden. Anschließend wird der Honig in einer Schleuder aus den Waben geschleudert und durch mehrere Siebe gereinigt. Nun muss der Honig einige Zeit ruhen, bevor er i.d.R. mehrmals aufwendig gerührt werden muss. Durch das Rühren werden die Zuckerketten im Honig gebrochen, damit er später im Glas nicht zu hart wird und man ihn gut verwenden kann. Man sollte nicht zu wenig, wichtiger aber nicht zu viel rühren.
Bei Echtem Deutschen Honig wird dem Honig nichts entzogen oder zugesetzt und er wird nie stark erwärmt, sodass alle natürlichen Inhaltsstoffe und Enzyme erhalten bleiben.
Mit Wachsdeckel versiegelter Honig in der Wabe.


Entfernen des Wachsdeckels von der Wabe.
Abfüllen des Honigs ins Glas.


Nice to know...


eine Flugbiene fliegt bis zu 30 Mal am Tag aus und besucht bei jedem Flug jeweils 200 bis 300 Blüten
für ein 500gr.-Glas Honig ...
werden ca. 2 Mio. Pflanzen angeflogen
werden ca. 7,5 Mio. Blüten bestäubt
müssen Bienen rund 40.000 Mal ausfliegen
legen Bienen ca. 120.000km Flugstrecke zurück
Honigbienen eines Volkes sammeln
Wasser, Pollen und Nektar auf einem Gebiet von
fast 50 Quadratkilometern rund um den Stock
Ein Honigbienenvolk ist ein eusozialer Superorganismus. Die einzelnen Bienen sind voneinander abhängig und das Überleben des Volkes steht über dem Leben der einzelnen Biene.
Der Honigverbrauch der Deutschen liegt bei ca. 1 Kilo/Jahr.
Honigbienen bestäuben in
Deutschland rund 800 verschiedene
Nutz- und Wildpflanzen.
Textquelle: Deutscher Imkerbund




Erträge mit und ohne Bestäubung durch Bienen, Quelle: Deutscher Imkerbund
Ohne die Bestäubungstätigkeit der Bienen wären die Ernten vieler Pflanzen nicht so ertragreich, die Früchte kleiner und nicht so schön in ihrer Form. Damit sind Bienen die neben Rindern und Schweinen die drittwichtigsten Nutztiere.
85% der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstbau hängen in Deutschland von der Bestäubung der Honigbiene ab.
Die drei Bienenwesen eines Bienenvolkes


Es gibt nur eine Königin pro Volk. Sie regiert es und wird stets von mehreren Arbeiterinnen umsorgt, die sie an ihren unverkennbaren Duft erkennen.




Die Arbeiterin erledigt in den ersten Tagen Arbeiten im Bienestock. Danach wird Sie zur Flugbiene und sammelt Nektar, Pollen und Wasser für das Volk.
Die einzige Aufgabe der Drohnen ist es, andere Königinnen zu begatten. Sie können nicht selbst fressen und haben keinen Stachel. Sie sind viel größer, als die weiblichen Arbeiterbienen.
Drohne
Arbeitsbiene
Königin
Sofern nicht anders ausgewiesen, stammen alle Bilder von uns und unseren Bienen.